07.10 bis 09.10.2021

Wie lange habe ich mich schon auf diese Tour gefreut? Endlich wieder Ungarn sehen und die Hunde live erleben. Meistens bleibe ich ja mit den Hunden zu Hause, da jemand sie versorgen muss. Aber diesmal war es anders! Mein Bruder Jannke, dem wir an dieser Stelle unseren allergrößten Dank aussprechen möchten, erbot sich die Mädels in unserer Abwesenheit zu versorgen. Nur unseren Pflegehund Diego konnte und wollte er nicht mit betreuen, da dieser ein persönliches Problem mit meinem Bruder hat. Also selber schuld: Diego hatte ein Ticket nach Ungarn mit uns gelöst.

Da wir nur eine kurze Zeit in Ungarn verbringen konnten, gerade mal einen Tag, hatten wir uns vorab mit den ungarischen Kollegen besprochen und unter anderem einen Termin im Gemeindeamt Kórós vereinbart. Dort trafen wir dann am Freitagmorgen ein. Andrea, die nun die administrativen Angelegenheiten im Gemeindeamt regelt, begrüßte uns freundlich mit Hilfe eines sympathischen jungen Mannes, welcher als Übersetzer da war. Sie zeigten uns sofort ihren Neuzugang Vattacukor, welcher auf den Straßen von Pecs herrenlos aufgegriffen wurde. Derzeit ist er noch etwas schüchtern, aufgrund der neuen Situation, aber wenn er etwas aufgetaut ist, wird er bestimmt ein treuer Begleiter werden. Leider gibt es im Gemeindeamt immer noch Hunde, die ihre Schüchternheit noch nicht ablegen konnten und einfach viel Geduld und Interaktion mit Menschen benötigen. Daher hat es mich besonders gefreut, dass Mester Margit nun frei auf dem Gelände laufen kann, um sich seine Streicheleinheiten abzuholen. Welch eine Verwandlung hat dieser Hund hinter sich gebracht! Nur Katzen hat er immer noch zum Fressen gerne. Einer meiner weiteren Favoriten ist Borisz, dieser große Schöne, der um jede Streicheleinheit verlegen ist und dessen Schönheit wir immer noch nicht richtig im dem Fotoapparat einfangen konnten. Oder den kleinen jetzt ein wenig pummelig wirkenden Pacsi, welcher fröhlich seinen Kopf durch den Zwinger schiebt, um sich streicheln zu lassen. Nach dem Besuch der Hunde sprachen wir noch über die neusten Veränderungen im Gemeindeamt. Der junge Dolmetscher erzählte uns, dass das Gemeindeamt immer mehr Anfragen für die Aufnahme von Hunden bekommt und sie deshalb überlegen, weitere Zwinger aus vorhandenem Material zu bauen um ihre Kapazitäten zu erweitern. Leider ist es wie in jedem Jahr so, dass das Futter nicht bis zum Winter mehr reichen wird, auch wenn wir unseren Bus mit Eure Spenden voll beladen haben!

Nach dem Besuch in Kórós trafen wir uns mit Ildiko, die uns vorab schon mitteilte, dass wir Welpen gucken gehen. Als erstes lernten wir die sechs neuen Z-Welpen kennen. Dabei gefiel uns besonders der einzige Junge Zeno, den wir heimlich in Einstein umtauften. Nachdem wir Fotos von ihnen und der Mama gemacht haben. Zeigte uns die Frau drei weitere Welpen, alles Mädchen, die gerade einmal drei Wochen alt waren. Am liebsten hätten wir sie gar nicht mehr loslassen wollen. Die Hündinnen der Familie werden nun nach und nach kastriert, damit sich nicht noch mehr Nachwuchs einstellen kann. Danach besuchten wir noch den hübschen schwarzen Bob, der leider immer noch sein Zuhause sucht.

Bis 14 Uhr hatten wir dann noch etwas Zeit und machten Einkäufe für die Rückfahrt am nächsten Tag. Danach begleiteten wir Zsanett zu Eleonora und sahen Pamacs und Mamci, beides wirklich tolle Hündinnen, die noch auf ihr großes Glück warten. Von da aus besuchten wir Pamacs Schwester Kormi, die gerne auf uns zu gekommen wäre, wenn die stärkeren Hunde sie nicht verdrängt hätten. Danach besuchten wir Anita und sahen den bildhübschen Happy, welcher kurz nach unserem Besuch in ein eigenes Zuhause reisen durfte. Ebenfalls sahen wir die Junghunde Csoki und Holly, für die an diesem Tag jeweils eine Vorkontrolle lief. Und während wir noch mit ihnen kuscheln, kam die tolle Nachricht: Beide haben ein Zuhause. Als letztes haben wir die Hündin Bogi besucht. Das kleine Energiebündel freute sich sichtlich über Aufmerksamkeit und wollte unbedingt weiter mit uns spielen. Natürlich haben wir auch den Verein Kis Mancsok Nagy Szivek Állatvédő Egyesület mit Euren Spenden bedacht, worüber sich sichtlich gefreut wurde waren Welpenfutter und Dosenfutter.

Wir gingen am Abend noch mit Zsanett Essen, um noch das ein oder andere zu besprechen. Derzeit hat Kis immer mehr Anfragen für die Aufnahme von Hunden und kommt langsam an seine Grenze, weil wie in Deutschland auch, einfach die Pflegestellen fehlen. Aber Zsanett meint noch ist es schaffbar. Nach einem leckeren Essen verabschiedeten wir uns bei Zsanett um rechtzeitig ins Bett zu kommen.

Auf der Rücktour wurde mir einer meiner sehnlichsten Wünsche erfüllt. Ich konnte mir zum ersten Mal den Adler in Tatabánya ansehen, der für mich das Wahrzeichen Ungarns darstellt. Wir waren so gut in der Zeit, kamen gut voran, dass wir uns Hoffnung machten gegen 23 Uhr zu Hause zu sein. Aber leider wurde in dieser Nacht der Elbtunnel gesperrt und wir fanden uns in Hamburg wieder für dessen Durchquerung wir eine Stunde benötigten. So waren wir nach Staus und allem drum und dran gegen halb eins zu Hause.

Noch immer denke ich an alles Gesehene und weiß ich komme wieder! Ich hoffe, dass wir weiterhin gemeinsam Spenden sammeln um zu helfen für die Hunde Futter medizinische Versorgung garantieren zu können.

Am Schluss möchten wir uns als das Team vom TS Nie mehr allein e.V., auch im Namen der ungarischen Kollegen ganz herzlich bei allen Spendern und Unterstützern bedanken, die so fleißig dazu beitragen, dass die Hunde nicht hungern, ihre medizinische Versorgung gewährleistet und der Bau von Unterkünften realisiert werden kann. Wir danken Euch von ganzem Herzen! Ihr seid die wirklichen Helden für die Hunde.

Wiebke Försterling

Ungarntour 07.10 bis 09.10.2021
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